Bitte vormerken: Vorraussichtlich finden im November 2018, anlässlich des 75-jährigen Jahrestages der Befreiung des Janowska Konzentrationslagers, Gedenkveranstaltungen statt. genaueres wird zeitnah mitgeteilt.
Reisebericht Lemberg
Im März starten wir eine 5-tägige Reise ins winterlich verschneite Lemberg zu unseren Freunden der B’nai B’rith Leopolis. Gregory Pikman, Präsident der Loge, und einige andere Mitglieder der Kommissionen begrüßen uns herzlich. Wir machen uns auf den Weg zur Mittagstafel – geführt von Frau Schwarz. Sie leitet ebenfalls die medizinische Ambulanz und die Apotheke. Leider sind die nur an einigen Tagen der Woche geöffnet: Die Beschaffung der Medikamente ist problematisch, ausschließlich ukrainische Produkte sind erlaubt. Die medizinische Ambulanz ist speziell für die älteren Patienten eine wichtige Anlaufstelle, besonders seid das von Lesley Willner gestiftetes EKG vorhanden ist und wichtige Dienste leistet.
Ein echtes Highlight ist der Besuch des Kindergartens. Hier erwartet uns eine großartige Aufführung der Kinder über den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Es ist wunderschön, die Freude und den Stolz der Kinder nach dem gelungenen Auftritt zu spüren.
Die Jugendgruppe der kleinen Gemeinde lädt uns zum Sabbat ein und wir sind tief beeindruckt von ihrer herzlichen Gastfreundschaft. Trotz der widrigen Umstände im sehr heruntergekommenen Sholem Alejchem Zentrum, treffen sich die Jugendlichen regelmäßig, um ihre jüdischen Wurzeln zu entdecken und zu leben.
Die Vertreter aus der Provinz berichten uns von den Problemen in den ländlichen Regionen. Die überwiegend alten Menschen leben verstreut in kleinen Dörfern und Städtchen. Dort herrscht leider immer noch eine antisemitische Atmosphäre. Mit einer Durchschnittsrente von umgerechnet 100€ sind sie nicht in der Lage, ihre Medikamente selbst zu zahlen. Diese Menschen, die durch das Elend aller politischen Systeme gegangen sind und heute vielfach vereinsamt und verarmt in ihren Wohnungen sitzen, bedürfen wirklich einer besonderen Unterstützung!
Auf unserer Reise werden wir von den Filmemachern Carmen Eckhardt und Gerardo Milsztein begleitet. Vor vielen Jahren realisierte Carmen Eckhardt einen Dokumentarfilm über Aleksander Schwarz. Diesmal besuchen die Filmemacher bedürftige Menschen in ihrem Zuhause. Sie treffen auf erschütternde Einzelschicksale, die unbedingt auf regelmäßige Unterstützung angewiesen sind. Das Patronatsprojekt muss wieder ein Schwerpunkt unserer Hilfe sein. Wir wären überglücklich, wenn sich wieder mehr Sponsoren einzelnen Menschen annähmen und ihnen mit einem Euro pro Tag das Leben und Überleben erleichtern würden.
Unser Appell an die Freunde in Deutschland: Hilfe in Lemberg und der Provinz ist weiter absolut notwendig. Bitte helft, den Menschen einen würdigen Lebensabend zu ermöglichen, indem ihr ihnen eine kontinuierliche Hilfe zusagt!